Das im BIP abgebildete Wachstum der Wirtschaftsleistung kann für sich genommen nicht mehr alleiniger Indikator für den Erfolg einer Volkswirtschaft sein. Seit 2012 haben wir im Rahmen des Denkwerk Demokratie intensiv über Fragen einer alternativen Berechnung von Wohlstand gearbeitet. Mit der als Werkbericht Nr. 2 des Denkwerks erschienen Studie „Ein neues ‚Magisches Viereck“ haben Sebastian Dullien und Till van Treeck erste Ideen vorgelegt. Für unsere Diskussionen im Denkwerk Demokratie ist die Entwicklung einer sozial-ökologischen Reformperspektive programmatisches Leitbild. Wir sind der Überzeugung, dass eine solche Perspektive sowohl gesellschaftlich wie auch volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Die vier vorgeschlagenen Dimensionen „Zukunftsfähigkeit der Staatstätigkeit und der Staatsfinanzen“, „Materieller Wohlstand und ökonomische Nachhaltigkeit“, „soziale Nachhaltigkeit“ und „ökologische Nachhaltigkeit“ werden sich sicher nicht immer gleichmäßig und harmonisch entwickeln. Im Gegenteil, an manchen Stellen zeichnen sich auch gesellschaftliche Zielkonflikte ab, die es zu diskutieren und zu bearbeiten gilt. Der Ansatz des „neuen Magischen Vierecks“ macht diese Zielkonflikte deutlich und somit politisch bearbeitbar.

Mit der vorliegenden Studie von Prof. Dr. Sebastian Dullien unterziehen wir unsere Überlegungen zu einem „Neuen Magischen Viereck“ nun einem ersten Praxistest.